Die einen veröffentlichen Fotos von ihren Kindern in ihrem Blog und andere wiederum, wie zum Beispiel Fotografen die sich der Straßenfotografie widmen, veröffentlichen ihre 500 Pixel Bilder auf SmugMug. Doch eins haben sie alle gemein: ein gutes Foto aufzunehmen kostet Zeit und ist ein aufwendiger Prozess. Aus diesem Grund ist es natürlich viel einfacher, Bilder von anderen zu benutzen und sie für eine Website oder eine Anzeige zu verwenden. Vor allem, weil es so einfach ist. Ein paar Klicks mit der Maus und schon ist man fertig. Leider geht der Fotograf in den meisten Fällen dabei leer aus.
Möglicherweise denken Sie jetzt, ach, was ist schon dabei? Jeder verwendet doch irgendwo daheim irgendwelche heruntergeladenen MP3‘s und Filme aus dem Internet. Doch es kann auch anders kommen.
Die 19-jährige Fotografiestudentin Lara Jade Coton musste mit Erschrecken feststellen, dass eines ihrer aufgenommenen Selbstporträts plötzlich auf dem Cover eines Pornovideos abgebildet war. Dies war natürlich nicht nur eine Copryrightverletzung, sondern schadete auch noch ihrem guten Ruf.
Rebekka Guðleifsdóttir, eine isländische Fotografin, die einige Bilder auf Flickr veröffentlicht hatte, stellte plötzlich fest, dass einige ihrer Bilder von einer englischen Druckerei über eBay verkauft wurden. Nachdem Sie sich die Mühe gemacht hatte den Verkaufswert der Druckerei zu errechnen, stellte sie fest, dass diese mit ihren Bildern eine stolze Summe von fast 5.000 USD erwirtschaftet hatte.
Kein Wunder also, dass mehr und mehr Fotografen dazu übergehen, ihre Bilder mit einem Wasserzeichen vor Copyrightverletzungen zu schützen, obwohl dies nach wie vor kritisiert wird. Einige Fotografen sind sogar dazu übergegangen, die Werke von anderen Fotografen nicht länger zu bewerten, weil diese ihre Bilder mit einem Wasserzeichen versehen haben.
Thomas Hawk sagte dazu “Es stimmt, ich habe mich schon dabei erwischt, dass ich Leuten nicht mehr folge, wenn sie ein Bild mit 500 Pixeln mit einer knallbunten Signatur versehen. Ich weiß, dass ich damit nicht auf besonders viel Gegenliebe stoße, aber ich hasse Wasserzeichen und Signaturen, wobei die meisten auch noch schlechte Ränder oder Rahmen haben, sodass ich dazu übergegangen bin, diese Bilder nicht mehr zu bewerten oder zu kommentieren, und die Leute sogar aus meiner Freundesliste verbannt habe.”
Aber, was bewegt Menschen dazu, Wasserzeichen zu hassen?
Wasserzeichen ruinieren eine Fotografie. Dies ist zugegebenermaßen richtig. Denn wenn Sie Ihr Wasserzeichen nicht umsichtig gestalten und geschickt platzieren, dann sieht Ihre Fotografie sehr schnell amateurhaft aus. Doch ein Wasserzeichen, richtig und umsichtig gestaltet, schützt Ihre Urheberrechte.
Wasserzeichen können entfernt werden. Die meisten professionellen Designer und Fotografen verfügen über genügend Fähigkeiten, um ein Wasserzeichen auf geschickte Art und Weise zu retuschieren. Allerdings ist nicht jeder ein Profi, weshalb die meisten Menschen nur dazu in der Lage sind, Bilder zu kopieren und deren Größe zu ändern oder diese zuzuschneiden. Dies ist der Moment, in dem viele Fotos an Schönheit einbüßen.
Glücklicherweise werden Fotografen in den USA mittlerweile durch das DMCA-Gesetz unterstützt.
Die Anwältin Carolyn E. Wright sagte dazu: “Laut Paragraf 1202 des US-Copyright-Gesetzes ist es illegal, ein Wasserzeichen von einem Foto zu entfernen, da es einen Fall von unrechtmäßiger Benutzung darstellt und die Eigentumsrechte des Fotografen verletzt. Dies kann mit Geldbußen in Höhe von 2.500 $ bis zu 25.000 $ geahndet werden, zuzüglich der Anwaltskosten und weiterer Schadenersatzansprüche.”
- Topfotografen verwenden keine Wasserzeichen. Nun mag der eine oder andere Leser dem vielleicht entgegenhalten, dass viele Topfotografen der Welt auch keine Wasserzeichen verwenden, was durchaus stimmt. Allerdings sollte dabei nicht vergessen werden, dass deren Stil vielfach so unverwechselbar ist, dass sie gar kein Wasserzeichen benötigen. Möglicherweise können sie sich als prominenter Fotograf aber auch erlauben, einige Bilder mit niedrigerer Auflösung zu verlieren. Doch sobald es um den Verkauf von qualitativ hochwertigen Bildern geht, kennzeichnen auch sie Ihre Bilder so lange, bis die Bezahlung abgewickelt ist.
Eric Paparatto sagte einmal: “Der Unterschied zwischen mir und Ansel Adams ist, dass Letztgenannter weltberühmt ist und seine Arbeiten direkt als solche erkennbar sind. Seine Bilder klaut wirklich niemand und gibt sie als seine eigenen aus. Das Gleiche gilt für viele der anderen besseren Fotografen - wenn ich ein Foto von Cartier Benson, Ansel Adams oder von Scott Bourne oder von Thomas Hawk auf Flickr hochladen würde, dann würde es sofort sehr vielen Menschen auffallen und ich würde garantiert nicht so einfach davonkommen. Aufgrund dieser Tatsache sind die Fotos von berühmten oder halb berühmten Fotografen besser „geschützt“, als mit einem Wasserzeichen.
Wenn aber jemand meine Bilder stiehlt, dann profitiere ich nicht von diesem Bekanntheitsgrad und dieses Verbrechen würde vermutlich völlig unbemerkt bleiben, wer weiß? Die einzige Möglichkeit, um den gleichen Schutz wie ein Ansel Adams zu genießen, bietet mir in diesem Moment ein Wasserzeichen. Oder, so berühmt wie er zu werden, aber das ist vermutlich nicht realistisch.“
Die Vorteile von Wasserzeichen
Ein Bild mit einem Wasserzeichen zu versehen kann erhebliche Vorteile mit sich bringen:
- Nutzen Sie Ihr Wasserzeichen doch einfach als eine Art von Promotion. Denn Wasserzeichen machen Ihre potenziellen Kunden im Internet auf Sie aufmerksam.
Jim Goldstein sagte einmal: “Ich bin fest davon überzeugt, dass man ein Foto ordnungsgemäß kennzeichnen sollte, sodass dem Betrachter klar wird, dass es sich dabei um ein Bild mit einem Urheberrecht handelt. Dies ist ein Grundsatz meinerseits, damit meine fotografischen Arbeiten aus rechtlicher Sicht geschützt sind. Und ich betrachte dies meinerseits einfach als eine langfristige Notwendigkeit. Auf der anderen Seite gibt es doch kaum einen besseren Platz, um seinen Namen oder seine Website als „Visitenkarte“ zu hinterlassen und damit potenzielle Kunden über das eigene Angebot oder den eigenen Service zu informieren.
Grade in der letzten Woche machten mich einige potenzielle Kunden darauf aufmerksam, dass sie meine Arbeiten auf zwei Webseiten entdeckt hatten, was ganz klar mein Urheberrecht verletzt.“
Wasserzeichen als Nachweis Ihres Urheberrechts. Wenn Sie jemanden vor Gericht bringen müssen, dann obliegt Ihnen die Pflicht nachzuweisen, dass Sie der Eigentümer des geistigen Rechts sind. Falls Sie diesen Nachweis nicht erbringen können, werden Sie auch keine Bezahlung oder Entschädigung für die gestohlenen Werke erhalten und haben stattdessen auch noch die Gerichtskosten zu tragen. Gerade Bilder mit hoher Auflösung mit einem Wasserzeichen zu versehen, kann Ihr Urheberrecht schützen.
Selbst berühmte Maler wie Monet, Rembrandt, Ivan Aivazovsky und viele andere haben niemals darauf verzichtet ihre Kunstwerke auf der Vorderseite mit ihrem Namen zu versehen damit man sich an sie erinnert.
Mit Wasserzeichen versehene Fotos werden weniger gestohlen. Derzeit gibt es auf Flickr insgesamt 5 Milliarden Bilder. Dabei kann man davon ausgehen, dass jemand, der ein Bild stehen möchte, aller Voraussicht nach eher ein ungekennzeichnetes Bild stiehlt, als sich die Zeit zu nehmen, ein Wasserzeichen aus einem Bild zu entfernen.
Bilder mit einem Wasserzeichen zu versehen ist kinderleicht! Hierzu können Sie die Stapelverarbeitung in Photoshop benutzen, kostenlose Wasserzeichensoftware verwenden oder professionelle Wasserzeichensoftware wie zum Beispiel von Visual Watermark verwenden.
Mit jeder dieser vorbeschriebenen Methoden ist es wirklich kinderleicht ein Wasserzeichen einzufügen.
Ich persönlich bin dazu übergegangen von der „es wird schon nichts passieren“ Einstellung, Abstand zu nehmen. Verzichten Sie nicht darauf, Ihren Bildern ein Wasserzeichen hinzuzufügen.